Der Sonnenschirm Test im Detail

Im Sonnenschirm Test 2023 konzentrierten wir uns auf Rundschirme mit Durchmessern zu 2,70m, 3,00m, 3,30m, 3,50m und 4m. Insgesamt 39 Sonnenschirme, darunter 28 Marktschirme mit Eignung für Schirmlöcher in Der allumfassende Sonnenschirm Test 2023Gartentischen  und 11 dekadente Ampelschirme für Besserverdiener, stellten sich unserem Vergleich. Bei unserer Kürung der Sonnenschirm Testsieger gehen wir vom 0815 Gartenfreund aus, welcher 2x täglich den Schirm aufspannt, um an einem 0815 Gartentisch Platz zu nehmen. Aus alter Gewohnheit heraus, tut er dies bei Wind und Wetter, von März bis Oktober. Im Dauertest simulierten wir eine Einsatzdauer von drei Gartensaisons zu je 8 Monaten. Knapp 1000x galt es die Stock- und Pendelschirme im Dauertest zu öffnen und zu schließen, um deren Haltbarkeit nachzuweisen. Die umweltbedingte Alterung simulierten wir mittels künstlicher UV-Strahlung, starker Ventilatoren und erhöhter Luftfeuchtigkeit. Ein kurz vor der Sanierung stehendes Hallenbad, diente uns von August bis Oktober 2022 als Testumgebung.

˃˃  unsere Sonnenschirm Testsieger 2023  ˂˂

Sonnenschirm Test
1. Montage und erster Eindruck
    1.1. Tatsächlicher Schirmdurchmesser
2. Die Wetterfestigkeit der Sonnenschirme im Test
    2.1. Windbeständigkeit
    2.2. Regenfestigkeit
3. Sonnenschirme im Dauertest
    3.1. Zugseile
    3.2. Tatsächlicher UV-Schutzfaktor der Sonnenschirme
    3.3. Vorher / Nachher Vergleich
4. Das Testergebnis zum Sonnenschirm Test 2023

Sonnenschirm Vergleich

1. Montage und erster Eindruck

Sowohl teure als auch günstige Stockschirme kommen in der Regel zweigeteilt zur Auslieferung. Unterstock und Oberstock mit Schirm gilt es vom Käufer zu verbinden. Die Hälften der Holz-Sonnenschirme werden zu diesem Zwecke zusammen geschraubt. Metallsonnenschirme werden i.d.R. ineinander gesteckt und mittels Federnase verzapft. Die weitere Endmontage beschränkt sich auf das Verankern in Schirmständer oder Bodenhülse.
Wer glaubt, dass eine solche Montage stets reibungslos vonstatten geht, war nicht Zeuge unseres Sonnenschirm Testberichtes. Vier Holzsonnenschirme und Die Montage des Sonnenschirmszwei Alu-Sonnenschirme ließen sich nicht oder nur durch Nachbearbeitung ihrer Stämme montieren. Bei den Holzschirmen war jeweils das Gewinde vergriesgnaddelt. In einem Falle konnten wir es mit Gewalt in Form bringen. Bei den zwei Metall-Schirmen schien der Unterstock nicht zum Oberstock zu passen. Mittels Säge konnten wir zwar die Garantie beenden, nicht aber die Endmontage. Im Übrigen darf man sich nicht wundern, wenn selbst der Unterstock höherwertiger Metall-Sonnenschirme aus minderwertigem Trompetenblech besteht. Es ist zu einer generellen Unsitte einiger Schirmhersteller geworden, den Unterstock im Vergleich zum Oberstock, aus einem deutlich günstigeren Metall, oder unter geringerem Materialeinsatz herzustellen. Das kann bei starken Windböen zur Katastrophe führen, denn am Unterstock ist die Hebelwirkung am größten.
Grundsätzlich sind wir mit dem Testergebnis dieser ersten Testdisziplin grenzwertig zufrieden. Bei den Ausfällen handelte es sich um Wühltischsonnenschirme aus Super-, Sonderposten- und Baumärkten, im Preisbereich zwischen 29,95 und 69,95 EUR. Die höherpreisigen Marktschirme verkniffen sich derlei Ausfälle und hinterließen auch optisch einen besseren Eindruck. Insbesondere günstige Holz-Sonnenschirme übertrieben es mitunter mit ihren Schmunzelfehlern. Unschöne Risse im Stamm, Astlöcher und fehlende Schrauben, erwiesen sich im Test noch als die harmlosesten Fehler. In zwei Fällen stand der Holzstamm nicht gerade. Der Fehler lag jeweils im schief am Stamm aufgesetzten Gewinde, so dass beide Hälften nicht gerade verschraubt werden konnten.
Merklich besser konnten sich im Test die Ampelschirme behaupten. Der Fairness halber sei hinzugefügt, dass wir nur hochpreisige Freiarmschirme zum Test zuließen. Bei Pendelschirmen macht es wirklich keinen Sinn, zu einem günstigen Angebot zu greifen. Damit der Ampelschirm die einseitige Lastverteilung dauerhaft ertragen kann, sind eine stabile Konstruktion und ein massiver Materialeinsatz vonnöten. Natürlich kamen im Ampelschirm Test nur Freiarmschirme aus Metall zum Einsatz. Einzig ein Schirmbezug hätte aufgrund seiner unsauberen Verarbeitung das Prädikat 2. Wahl verdient. Dass die Schirmbezüge vieler Stockschirme mit kleinen Schmunzelfehlern behaftet waren, hat uns so wenig  verwundert, dass wir fast vergessen hätten, den Fakt zu erwähnen. In keinem Falle war dadurch die Funktion beeinträchtigt.

˃˃  unsere Testsieger 2023  ˂˂

1.1. Tatsächlicher Schirmdurchmesser

Hierbei geht es nicht um eine Randnotiz im Sonnenschirm Test 2023. Die Angabe des Schirmdurchmessers unterliegt keiner Norm, und so treiben die Hersteller ganz schön Schindluder damit. Lässt ein Rechteckschirm wenig Raum für Übertreibungen, so messen die Hersteller den Durchmesser der Rundschirme an dessen größten Stelle. Misst ein Schirm von Strebenspitze zu gegenüberliegender Der nutzbare Schirmdurchmesser ist oft kleiner als angegeben.Strebenspitze 3m, so misst er dazwischen mitunter nur 2,60m. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied, welcher sich spätestens beim ersten Regenschauer bemerkbar macht. Je weniger Schirmstreben, desto größer die Differenz. Am besten haben uns diesbezüglich die Asia-Sonnenschirme gefallen, deren Schirmkronen aufgrund der hohen Anzahl an Streben nahezu rund erscheinen. Ausgerechnet die Asiaschirme bekamen wir nur mit Durchmessern von 2,70m zu Gesichte, so dass sie letztendlich auch keine größere Fläche abdeckten. Lediglich die Ehrlichkeit der Durchmesserangaben in den Datenblättern und Produktbeschreibungen gilt es zu loben.
Einige Hersteller spannten ihre Schirme zwecks Durchmesserbestimmung weiter auf als normal möglich, um so aus einem 2,50m Sonnenschirm, einen 3m Marktschirm zu machen. So geht es natürlich nicht! Wir benoteten deshalb zwei Stockschirme mit der Note Mangelhaft und drückten bei 13 Sonnenschirmen mit je 6 Streben beide Augen zu. Bei den Marktschirmen mit 8 Streben genügte die Schließung eines Auges.
Auch hier schneiden die wertigeren Freiarmschirme besser ab, da sie für gewöhnlich eine höhere Anzahl an Streben aufweisen. Für vier der getesteten Ampelschirme gab es leichte Abzüge, weil deren Hersteller den Durchmesser etwas aufgerundet haben.

2. Die Wetterfestigkeit der Sonnenschirme im Test

Ein ernstes Kapitel und eine Testdisziplin mit hoher Wertigkeit, stellt die Wetterfestigkeit der Sonnenschirme dar. Selbstverständlich verankerten wir die Sonnenschirme unumstößlich, denn stürzt ein Markt- oder Freiarmschirm zu Boden, weil der Schirmständer zu leicht gewählt wurde, kann man ihm das nicht ankreiden.

2.1. Windbeständigkeit

Bei der Bestimmung der Windfestigkeit, ging es uns um die Verwindungssteife, um die Haltbarkeit der Schirmstreben bei mittelstarken Böen und auch um den Geräuschpegel. Letzterer darf nicht verharmlost werden! Bis vor wenigen Jahren galten Volants als schick und unabdingbar. Moderne Sonnenschirme verzichten heute darauf. Der einzige Zweck der Volants erstreckt sich auf die Erzeugung von Lärm. Selbst bei leichten Briesen fangen sie an zu schlackern, um Aug und Ohr zu nerven. Sonnenschirme mit Volant, hatten im Test einen schweren Stand!
Haben die Verbindungen von Unterstock, Oberstock und Schirm, aber auch das Knickgelenk mehr oder minder leichtes Spiel, wird der Lärm auch hier zu viel. Knarren, Knarksen und Quietschen gehörten leider zum Standardrepertoire der Sonnenschirme im Test. Nur zwei Stockschirme, darunter der spätere Testsieger, vermochten sich an die Ruhezeiten zu halten. Interessanterweise Starker Wind gefährdet Schirmstreben und Stamm des Sonnenschirmes.spielte der Stockdurchmesser im Test kaum eine Rolle. Auch ein 48er Sonnenschirm kann verdammt nervig agieren, sind es doch die Verbindungen und Knickgelenke, welche für den Geräuschpegel sorgen.
Ein 48mm Stock ist in anderer Hinsicht von Vorteil. Im Vergleich zum 34er Sonnenschirm, kann er die Windlast auf eine größere Fläche verteilen. Dies verschafft ihm theoretisch eine größere Stabilität und Dauerhaftigkeit. Beides hängt natürlich auch vom Material ab. Sämtliche Holz-Sonnenschirme verfügten im Test über einen 48mm Stamm, während viele Alu-Schirme mit 34mm bzw. 35mm Stock daher kamen. Dies ist in der Regel auch recht sinnvoll. Ein 34mm Holzschirm täte im Wind brechen, während ein 34mm Aluschirm allein schon aufgrund seiner Leichtigkeit viel geringere Kräfte zu ertragen hat. Lediglich bei größeren Schirmdurchmessern jenseits der 4m, erachten wir 48er Metallstöcke als sinnvoll und notwendig. Drei der getesteten Metall-Sonnenschirme versuchten mit einem 48mm Stamm zu beeindrucken, schafften es aber nicht, denn deren Hersteller setzten auf Trompetenblech. Es ergab sich daraus weder ein Vorteil noch ein Nachteil. Kleinere Kunststoffgartentische verfügen oft nur über ein 35mm Schirmloch. Dann hätte man natürlich den Salat.
Bei den Schirmstreben gab es denn nun doch beachtliche Unterschiede im Testbericht zu vermerken. Als gänzlich ungeeignet erwiesen sich sämtliche am Test teilnehmenden Holz-Sonnenschirme. Standen deren Stämme auch wie Eichen im Sturm, so zerbrachen deren Holzstreben schon bei vereinzelten Böen. Stürzt ein schlecht verankerter Holzschirm um, sind seine Streben nicht krumm, sondern entzwei. Alustreben versprechen eine weitaus höhere Wind- und Fallfestigkeit. Selbst stärkere Windböen können den Metallstreben nichts anhaben. Ist das Metall von minderer Qualität, kann eine Alustrebe jedoch bei einem Sturz verbiegen und bei Rückbiegung zerbrechen. Als nahezu unkaputtbar haben sich im Test die "Fahrradspeichen" der Asiaschirme bewährt. In ihrer Gesamtheit trotzen sie dem Wind am besten und verdauen auch schwere Stürze.
Freiarmschirme deren sichere Verankerung besonders wichtig ist, meisterten auch diesen Test mit Bravur. Alle standen im Winde stur. Ein bisschen Lärm verursachten sie schon, aber im erträglichen Maße. Der höhere Materialeinsatz machte sich auch hier wieder bezahlt. Was ein günstiger Ampelschirm aus dem Baumarkt ausgehalten hätte, können wir nicht sagen. Der einfache und unterbezahlte Arbeiter möge nicht zum Pendelschirm greifen!

˃˃  die besten Stock- und Pendelschirme  ˂˂

2.2. Regenfestigkeit

Lässt man sich auch ganz gerne mal die Sonne auf den Pelz brennen, so stört der Regen doch ungemein, insbesondere wenn er den Kaffee streckt. Aus diesem Grunde erachten wir den Schutz vor Regen, als zweite Hauptfunktion der Sonnenschirme. Bessere Stock- und Ampelschirme kommen deshalb mit einem wetterfesten Schirmbezug zur Auslieferung. Besteht dieser aus Polyester mit einer PU-Beschichtung, reflektiert er nicht nur die UV-Strahlen, sondern lässt auch die Regentropfen abblitzen, nicht aber die Blitze abperlen. Bei einem Gewitterregen, sollte deshalb auch der beste Sonnenschirm gemieden werden. Kommt der Regen ohne Strom, kann er unter 30 der 39 getesteten Markt- und Pendelschirme genossen werden, so sich deren Durchmesser als ausreichend erweist. Die übrigen neun Sonnenschirme lassen nur das Gute vom Regen hindurch und filtern das Saure heraus. Da wir im Sonnenschirm Test 2023 nicht die Wasserqualität zu bewerten hatten, galt es an dieser Stelle 8 Marktschirme und einen Freiarmschirm abzuwerten. Deren Regendurchlässigkeit ist im Übrigen auch ein Indiz für einen schlechten UV-Schutzfaktor!
Nicht nur die Regendurchlässigkeit sondern auch der Wasserdruck kann dir den Bohnenkaffee verhageln! Prasselt der Regen unaufhörlich und mit Nachdruck hernieder, kann er die Schirmkrone in die Knie zwingen. Schirmstreben können verbiegen und sogar brechen, denn zum Wasserdruck kommen oft auch Windböen hinzu. Wird es deshalb allzu heftig, tun Gartenfreunde gut daran, ihre Sonnenschirme zu schließen.

3. Sonnenschirme im Dauertest

Wohl die interessanteste Disziplin im Sonnenschirmtest 2023 ist unserer Meinung nach der Dauertest. Dementsprechend hoch wird das Resultat im Testergebnis angerechnet. Er offenbart uns die viel zu kurze Nutzungsdauer vieler Sonnenschirme und zeigt deren Sollbruchstellen auf. Um den optischen und funktionellen Verfall der Markt- und Pendelschirme beurteilen zu können, simulierten wir eine Einsatzdauer von 3 Gartenjahren. Während einige Freiarmschirme diesen Test bei voller Funktion überstanden, tendierte der Wiederverkaufswert der meisten Mittelmastschirme zum Testende hin gegen Null.

3.1. Zugseile

Im Dauertest wird einem klar, dass alles andere unwichtig ist, wenn das Zugseil reist. Derart in jungen Jahren kastrierte Sonnenschirme stehen da wie eine Eins, können ihre gesellschaftlichen Pflichten aber nicht mehr erfüllen. Und es traf nahezu alle mit Kurbel und Seilzug betriebenen Stockschirme zwischen dem 1. und 2. Standjahr. Kommen einige Fehlbedienungen hinzu, wodurch das Zugseil besonders strapaziert wird, kann auch schon während der 1. Saison Schluss sein. Letzteres simulierten wir in einem separaten Test. Dreht man zu ruckartig an der Kurbel oder über den max. Öffnungspunkt hinaus, leiert das Zugseil unmerklich aus. Ist dieses noch nicht durch Witterungseinflüsse geschwächt, macht es so einiges mit, nimmt aber jedes Mal einen kleinen Schaden. Sich summierende Kleinschäden führen dann zum Schirmtot.
Unserer Meinung nach ist das leidige Zugseil Phänomen kein unabdingbares konstruktives Problem, denn bei den Ampelschirmen hielten die Zugseile deutlich länger. Bei den teuren Pendelschirmen sparen die Hersteller nicht am Zugseil. Die Seilzüge der Freiarmschirme sind deutlich robuster. Nicht ohne Grund nennt man sie auch Galgenschirme. Die gleichen Zugseile nutzen die Iraner, um ihre Delinquenten mittels Lastenkran vorsichtig in die Luft zu heben. Von dort oben haben sie einen guten Ausblick auf die Schaulustigen und brauchen keine Angst zu haben, sich bei einem Sturz das Genick zu brechen.
Zusammenfassend möchten wir feststellen, dass die Hersteller der Mittelmastschirme, durch Verwendung minderwertiger Zugseile, den frühen Schirmtot ihrer Produkte billigend in Kauf nehmen, um den kontinuierlichen Schirmabsatz nicht infrage zu stellen. Hier geht es auch nicht darum die Produktionskosten um 4 Pfennige zu drücken, denn ein Sonnenschirm für 69,99 EUR verkauft sich genau so gut wie einer für 69,95 EUR. Zugseile sind unserer Meinung nach Sollbruchstellen der Hersteller. Scheinheilig verkaufen diese mitunter günstige Ersatzzugseile, um die Möglichkeit einer Zugseil Reparatur vorzugaukeln, welche dem Normalbegabten nie und nimmer gelingen würde.
Dieses unseriöse Geschäftsgebaren muss man dank der neuen Push-Up Sonnenschirme nicht länger mitmachen! Alle am Test teilnehmenden Push-Up Marktschirme überstanden unseren Dauertest unbeschadet, so dass von einer mindestens 3-jährigen Nutzungsdauer ausgegangen werden kann. Selbiges können wir trotz verbauter Zugseile, über die am Test beteiligten Ampelschirme in Aussicht stellen. Für günstige Pendelschirme unter 250 EUR gilt unsere Aussage jedoch nicht, denn diese haben wir nicht getestet.

3.2. Tatsächlicher UV-Schutzfaktor der Sonnenschirme

Was der angegebene UV-Schutzfaktor in der Realität zu leisten vermag, offenbart sich erst in einem Dauertest. Tatsächlich lügen nur sehr wenige Hersteller, geht es um die Angabe des UV-Schutzfaktors im Datenblatt. Ist der Sonnenschirm neu, dies haben unsere Messungen ergeben, stimmt der im Datenblatt angegebene Wert in 8 von 10 Fällen mit der Realität überein. Zwei der 39 getesteten Sonnenschirme konnten schon zu Beginn des Testberichtes, ihre Versprechungen nicht annähernd einhalten. So wurde in einem Falle ein UV-Schutz 50+ zu 15+, bzw. ein "Gut" zu "Mangelhaft" und in einem weiteren Falle 80+ zu 50+, bzw. ein "Sehr Gut" zu "Befriedigend". Sechs weitere Markt- und Ampelschirme galt es geringfügig abzuwerten.
Hierbei geht es wohlgemerkt um den UV-Schutz von oben. Dass die Sonnenschirme keinen UV-Schutz von der Seite bieten, ist zwar einerseits klar wie Kloßbrühe, aber andererseits scheint es kaum jemand zur Kenntnis zu nehmen?! Selbst der beste Sonnenschirm bietet keinen 100-prozentigen Schutz vor den tödlichen Strahlen der Sonne. Man sollte es aber mit der Panikmache auch nicht übertreiben!
Der Dauertest brachte ein viel größeres Problem ans UV-Licht. So altert nicht nur die Haut darunter, sondern viel schneller noch der Schirmbezug. Optisch äußert sich dies im Ausbleichen. Hier sind einige Hersteller schon etwas weiter als andere. Wer sich einen Stockschirm für unter 50 EUR aus dem Baumarkt holt, hat sehr bald einen bleichen Schandfleck auf dem Grundstück stehen! Erst ab etwa 80 EUR aufwärts sehen sich die Hersteller dazu in der Lage, ihre Schirmbezüge mit dauerhafteren Farben zu versehen. Eine entsprechende UV-Schutzbeschichtung trägt dazu bei. Womit wir beim Thema wären. Denn anders als die nachlassende Farbfrische, ist der schwindende UV-Schutzfaktor kein kosmetisches Problem. Eben diesen UV-Schutzfaktor killt zum Teil die Sonne. Die gnadenlos herunter brennende Sonne strapaziert das Gewebe und auch dessen UV-Beschichtung. Beides nutzt sich ab und wird durchlässiger. Ein weiterer Aspekt kommt erschwerend hinzu. Windbewegungen strapazieren das Gewebe zusätzlich. Sieht man die so entstehenden UV-Brücken auch nicht mit dem Auge, so kann man sie doch messen. Im Testverlauf reduzierte sich der Eingangs verbriefte UV-Schutzfaktor im Schnitt um 10% pro simulierter Saison. So wurde im schlimmsten Falle aus einem UV-Schutz-Faktor von 80+, ein UV-Faktor von 50+. Immer noch ein guter Wert! Wenn aber ein 25+ Sonnenschirm (gerade noch ausreichend) binnen dreier Jahre 20% seiner Schutzwirkung verliert, gilt es sich warm anzuziehen. Leider bekommt man von dem Dilemma nichts mit und wird ohne es zu merken zum Krebskandidaten.
Nur 8 der 39 getesteten Stock- und Ampelschirme verfügten gegen Testende über einen tatsächlichen UV-Schutzfaktor von 50+. Diesen erachten wir als angemessen. Unter einen 25+ oder gar 15+ Sonnenschirm, sollte man sich nur für wenige Minuten täglich (eine Tasse Kaffee) aufhalten. Dreizehn Schirme verfügten über diesen Faktor von Anfang an. Das ist nicht mehr zeitgemäß, aber bei dem Preisdruck auch nicht verwunderlich!
Unser Tipp: Aufgrund des nachlassenden UV-Schutzes, lohnt es sich alle 2-3 Jahre einen neuen Schirmbezug zu kaufen. Möglicherweise empfiehlt es sich, den Ersatz-Schirmbezug gleich bei Anschaffung des Schirmes hinzuzukaufen?! Nach 3 Jahren gibt es vielleicht keine mehr. Andererseits sollte man aufgrund der Zugseil-Problematik, nicht zu viele Schirmbezüge auf Vorrat kaufen.

˃˃  unsere Testsieger  ˂˂

3.3. Vorher / Nachher Vergleich

Dauerte unser Test auch nur 3 Monate, so malträtierten wir die Sonnenschirme dermaßen, dass sie dabei um 3 Jahre gealtert sind. Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Luftbewegungen sowie 1000 Öffnungs- und Schließungsvorgänge sorgten bestenfalls für ein mehr oder minder großes Nachlassen der Optik. Stämme blichen aus und auch die Schirmbezüge verloren an Farbsättigung. Der UV-Schutzfaktor ließ messbar nach. Auch die Push-Up Sonnenschirme blieben von derlei Alterungserscheinungen nicht verschont. Sonnenschirme sind extremsten Witterungsbedingungen ausgesetzt, und so sollte man sich über derlei Lappalien nicht ärgern. Stattdessen sollte man sich wundern und ein Fass aufmachen, wenn der Sonnenschirm nach 3 Jahren überhaupt noch funktioniert. Während am Testende noch 9 der 11 gestarteten Ampelschirme ohne Einschränkungen verwendbar waren, galt dies nur für 5 der 28 zum Test angetretenen Stockschirme. Gerissene Zugseile, gebrochene Streben und verbogene Unterstöcke zeichneten sich in genannter Reihenfolge, für den vorzeitigen Schirmtod verantwortlich. Wir erachten dies als trauriges Testergebnis und Folge aus dem Ruder gelaufener Gewinnmaximierungszwänge, global agierender Sonnenschirm-Konzerne. Der konkurrenzbedingte Kostendruck tut sein Übriges.
Normal aber in seiner Intensität von Schirm zu Schirm verschieden, ist das sichtbare Nachlassen der Sonnenschirmjugend. Bleibt der Sonnenschirm auch von Fältchen und Krampfadern verschont, so wird sein Antlitz kontinuierlich blasser und sein Gestänge immer klappriger. Namenlose Sonnenschirme aus den Sonderposten- und Baumärkten altern sichtlich schneller. Bleibt deren Funktion mitunter genauso lange wie bei Markenschirmen erhalten, so bleichen deren lackierte Trompetenblech-Masten und deren zumeist unbeschichteten Schirmbezüge in Windeseile aus. Die billigen Farben haben der UV-Strahlung nichts entgegenzusetzen. Auch der Mensch darunter altert doppelt so schnell, wie unter einem Markenschirm. Keinesfalls ist es diesbezüglich notwendig, mehrere 100 EUR für den Stockschirm Kauf in die Hand zu nehmen. Der hohe Preis ist keine Garantie für einen guten Sonnenschirm. Der niedrige Kaufpreis hingegen, ist zumeist ein Garant für eine schlechte und kurzlebige Schirmqualität. Ein Sonnenschirm Testsieger kann 80 EUR kosten, während man zum gleichen Preis auch eine Krücke bekommt.

4. Das Testergebnis zum Sonnenschirm Test 2023

Im Ergebnis des Sonnenschirm Testberichtes 2023 gilt es ein zweigeteiltes Fazit zu ziehen. Die zum Test hinzugezogenen Ampelschirme des oberen Preissegmentes, überzeugten mit wertigen Materialien, guter Verarbeitung und langer Haltbarkeit. Hätten wir wie bei den Marktschirmen auch Pendelschirme des unteren Preissegmentes zum Test zugelassen, wären wir sicher zu einem anderen Testergebnis gekommen.
Im Vergleich der Marktschirme trat ein durchwachseneres Testergebnis zutage. Hier bedienten wir uns bei der Wahl der Testkandidaten in allen Preiskategorien. Grundsätzlich mussten wir feststellen, dass die Qualität der Stockschirme, im Vergleich zum Sonnenschirm Test 5/2010 der Stiftung Warentest, deutlich nachgelassen hat. Erkennbar wurde dies in unserem Dauertest, welcher die Sollbruchstellen der Schirme, aber auch die aus den Sparzwängen resultierenden Materialeinsparungen offenbarte. Die Haltbarkeit heutiger Marktschirme beträgt im Schnitt 1,6 Jahre. Oft sind es Pfennigartikel wie Zugseile oder Streben, welche dem Sonnenschirm den Rest geben. Sind zumindest für die Markenschirme entsprechende Ersatzteile verfügbar, so rechnet sich der zeitliche Reparaturaufwand in keinem Falle. Im Schrott landet ein fast neuer Schirm, bei dessen Herstellung nicht wenige Ressourcen verbraten wurden. Schnitten die teuren Stockschirme auch deutlich besser ab, so beinhalten auch sie die typischen Sollbruchstellen, um den Wirtschaftskreislauf bei Laune zu halten. Umgehen kann man die gerissenen Zugseile nur, indem man von Anfang an darauf verzichtet. Push-Up Sonnenschirme sind leicht zu öffnen und zu schließen. Push-Up heißt das Zauberwort 2023. Es gibt Push-Up Motorhauben, Push-Up Kofferraumklappen, Push-Up Bikinis und folgerichtig nun auch Push-Up Sonnenschirme. Daran ist nichts Verwerfliches!

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